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Pressemitteilung

Brückenschlag von damals zu heute wichtig

Ausstellung „NS-Psychiatrie in der Pfalz“ noch bis Juni im Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler zu sehen

Dr. Michael Brünger, Chefarzt des Pfalzinstituts und geschäftsführendes Mitglied des Ausschusses für Gedenkarbeit, führte die Besucher am Eröffnungsabend durch die Ausstellung in Annweiler

„Das Grauen hat in der Nähe stattgefunden. Es waren verbrecherische Handlungen von Ärzten, also gut ausgebildeten Menschen. Das gibt auch 70 Jahre danach noch Anlass, darüber nachzudenken“, sagte der Bürgermeister von Annweiler, Kurt Wagenführer, bei der Eröffnung der Ausstellung „NS-Psychiatrie in der Pfalz“ am 20. Mai.

Die Wanderausstellung des Pfalzklinikums und des Bezirksverbandes Pfalz zeigt auf 16 Texttafeln mit historischen Fotos und Dokumenten wesentliche Etappen der NS-Psychiatrie: Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der damaligen Heil- und Pflegeanstalt in Klingenmünster. An den Beispielen von zehn Patientenschicksalen beleuchtet die Ausstellung „NS-Psychiatrie in der Pfalz“, was damals psychisch kranken und beeinträchtigten Menschen angetan wurde und wie das geschehen konnte. Über 2000 Klingenmünsterer Patienten wurden Opfer der NS-Psychiatrie. Zahllose Zwangssterilisationen, Deportation und Krankenmord, das Hungersterben in den letzten Kriegsjahren und auch danach werden angesprochen.

Dr. Michael Brünger, Chefarzt des Pfalzinstituts und geschäftsführendes Mitglied des Ausschusses für Gedenkarbeit, führte die Besucher am Eröffnungsabend durch die Ausstellung in Annweiler. „Verantwortliches Handeln zum Wohle unserer Patienten und Bewohner heute ist nur möglich, wenn einem die Geschichte bewusst ist“, so Brünger. Auch heute fragen noch Angehörige von Opfer der NS-Psychiatrie im Pfalzklinikum an. Sie erhalten Unterstützung bei der Klärung des Schicksals ihrer Angehörigen –ein persönliches Gespräch mit einem Arzt des Pfalzklinikums wird immer angeboten.

Wichtig ist es auch, Jugendliche an das Thema heranzuführen – um einen Brückenschlag von damals zur heutigen Zeit zu ermöglichen. „Themen wie Prä-Implantationsdiagnostik oder Sterbehilfe müssen wir heute mit Bewusstsein für die Geschichte diskutieren.“

Die Ausstellung wird bis zum 22. Juni im Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler (Messplatz 1) gezeigt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger können sie während der allgemeinen Öffnungszeiten der Verbandsgemeindeverwaltung besichtigen (Montag – Freitag 8.30 – 12.00 Uhr, zusätzlich montags von 13.30 – 18.00 Uhr und donnerstags von 13.30 Uhr – 16.00 Uhr).

Annweiler ist der 15. Ort, in dem die Ausstellung gezeigt wird. Seit der ersten Eröffnung im Januar 2012 in Klingenmünster war sie unter anderem in Landau, Frankenthal und Schifferstadt zu sehen. Nächste Station ist im November das Bürgerhaus in Silz.

Eine Wanderausstellung des

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