Ausstellung

Liebe Besucherinnen und Besucher,

nationalsozialistische Psychiatrie in der Pfalz, das bedeutet: Zwangssterilisationen von Patientinnen und Patienten psychiatrischer Kliniken und von Bewohnerinnen und Bewohnern pfälzischer Dörfer und Städte ab 1934; staatlich organisierter, heimlich durchgeführter Krankenmord von 1940 bis 1941; Deportation und Ermordung von »unerwünschten« Patientengruppen; Sterben in der Anstalt Klingenmünster aufgrund von bewusster Mangelversorgung in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges.

Sechzehn Ausstellungstafeln beleuchten diese Vorgänge, am Beispiel der pfälzischen Psychiatrie mit dem Schwerpunkt auf der damaligen »Heil- und Pflegeanstalt« Klingenmünster. Texte, historische Dokumente und Bilder erläutern und veranschaulichen die menschenverachtenden Konsequenzen, die die Unterscheidung zwischen vermeintlich »wertvollen« und »minderwertigen« Menschen in der NS-Psychiatrie hatte. Auch der Umgang mit der Vergangenheit nach 1945 ist Thema der Ausstellung.

Damit ist die Wanderausstellung »NS-Psychiatrie in der Pfalz« eine Einladung an alle Interessierten, sich mit diesem Kapitel der pfälzischen Psychiatriegeschichte auseinanderzusetzen.

Dr. Christof Beyer
Kulturwissenschaftler

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

mit der Wanderausstellung »NS-Psychiatrie in der Pfalz« haben das Pfalzklinikum und der Bezirksverband Pfalz ein Bildungsangebot geschaffen, das die Auseinandersetzung mit den menschenverachtenden Maßnahmen der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik in der Region unterstützen soll.

Menschen aus der gesamten Pfalz wurden Opfer der NS-Psychiatrie. Die Ausstellung liefert Hintergrundinformationen zu diesen schrecklichen Vorgängen – und sie macht deutlich, dass hinter den Opferzahlen Menschen stehen: Ehepartner, Verwandte, Freunde und Nachbarn. Wenn wir uns heute für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzen, dann ist das auch ein Ergebnis unserer Auseinandersetzung mit der Geschichte. Wo immer wir auf Stigmatisierung und Ausgrenzung treffen – es ist unsere Verantwortung, dem wirksam entgegenzutreten.

Wir danken der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, der Sparkassenstiftung Südliche Weinstraße und der Karl-Fix-Stiftung Landau für ihre Unterstützung dieses Projekts. Alle an der Ausstellung Beteiligten haben einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, das Zusammenwirken von Gedenken, Erinnern und heutigem Handeln deutlich zu machen.

Wir laden Sie herzlich ein, die Ausstellung zu besuchen.

Theo Wieder
Bezirkstagsvorsitzender

Eine Ausstellung von
Unterstützt von:

Eine Wanderausstellung des

Wir gehören zum